Was wird eigentlich bei der Krebsvorsorge gemacht?

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Krebsvorsorgemaßnahmen im Überblick.

Es gibt viele Gründe zur Krebsvorsorge zu gehen! Für einige unter uns gib es aber leider auch Gründe nicht hinzugehen. Einer davon ist, nicht zu wissen was dort eigentlich auf einen zukommt. Dieses Hindernis möchten wir aus dem Weg räumen und geben euch daher hier einen Überblick, was bei der Krebsvorsorge so gemacht wird:

Hautkrebsscreening

Hautkrebsscreening

Das Hautkrebsscreening kannst du ab 35 Jahren alle 2 Jahre bei deinem Hausarzt oder bei einem Hautarzt (Dermatologe) durchführen lassen. Es dient zur Früherkennung vom sogenannten schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom), Basalzellkarzinom und dem weißen Hautkrebs (spinozelluläres Karzinom).

So läuft es ab: Der Arzt fragt Dich zunächst, ob du Beschwerden oder Veränderungen deiner Haut wahrgenommen hast. Danach schaut sich der Arzt deine gesamte Haut von Kopf bis Fuß an. Dafür musst du dich zeitweise entkleiden, damit der Arzt sich auch alle versteckteren Stellen ansehen kann. Mithilfe einer Art Lupe, dem Dermatoskop, schaut er sich Deine Leberflecken oder andere Haustellen etwas genauer an.

Danach besprichst Du mit Deinem Arzt die Befunde – falls du das Hautkrebsscreening bei Deinem Hausarzt gemacht hast und dieser eine auffällige Stelle gefunden hat, überweist Dich der Hausarzt zu einem Spezialisten (Dermatologe).

Untersuchung auf Blut im Stuhl

Zugegeben, das klingt ganz schön fies! Dabei ist dem gar nicht so: Hier wird Dein Stuhlgang mithilfe einen Teststreifens auf nicht sichtbares (okkultes) Blut untersucht. Diesen Test führst Du zuhause durch, also in Deiner gewohnten Umgebung. An drei aufeinander folgenden Tagen trägst Du eine kleine Menge Deines Stuhls auf ein „Kärtchen“ auf. Danach schickt Dein Arzt diese Proben in ein Labor, wo es auf nicht sichtbares Blut untersucht wird.

Das Ergebnis besprichst Du danach mit Deinem Arzt – ein positives Ergebnis ist noch kein sicheres Zeichen für Darmkrebs. Es gibt verschiedene Ursachen für Blut im Stuhl. Zur weiteren Abklärung wird dann eine Darmspiegelung durchgeführt.

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Darmspiegelung

Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) schaut sich der Arzt (Gastroenterologe) Deinen Darm von innen mithilfe einer Art Videokamera an. Du kannst Dich in Absprache mit Deinem Arzt entscheiden, ob Du dabei lieber wach oder in Narkose sein möchtest.

Und so läuft die Darmspiegelung ab: Einige Tage vorher musst Du bereits auf ein paar Lebensmittel verzichten (welche das genau sind und warum, wird Dir Dein Arzt erklären). Da der Darm möglichst leer sein soll, damit man bei der Untersuchung alles sehen kann, solltest Du am Tag vor der Untersuchung ein Mittel mit zusätzlich viel Flüssigkeit , welches den Darm spült.

Bei der Untersuchung selbst, schaut sich der Arzt Deinen Darm ganz genau mit dem Endoskop an und kann bei Auffälligkeiten eine Probe (Biopsie) entnehmen oder sogar Polypen (Ausstülpungen) entfernen.

Eine Narkose ist nicht zwingend erforderlich, aber wenn es Dir ein besseres Gefühl gibt, kannst Du das mit Deinem Arzt besprechen. Schmerzen sind in der Regel nicht zu spüren, manche Personen empfinden ein unangenehmes Gefühl bei der Untersuchung.

In der Regel dauert eine Darmspiegelung nur etwa 20-30 Minuten – kürzer als eine Halbzeit beim Fußball, oder ein Termin zum Haareschneiden beim Friseur. Nimm Dir diese Zeit für Deine Gesundheit!

Urologe-was wird gemacht

Prostatauntersuchung/ Genitaluntersuchung beim Urologen

Dieser Abschnitt richtet sich an die Herren unter euch. Durchgeführt wird dieser Untersuchung in der Regel bei einem Fachspezialisten, dem Urologen. Ab dem 45. Lebensjahr könnt ihr einmal jährlich zur Vorsorge gehen. Hierbei wird euch der Arzt erstmal nach Auffälligkeiten oder Veränderungen befragen. Danach inspiziert der Arzt das äußere Genital – also Hoden, Penis und After. Außerdem werden die Lymphnoten abgetastet und auf Verhärtungen oder Vergrößerungen überprüft.

Nun kommt der für viele unangenehmere Teil der Untersuchung: die Tastuntersuchung der Prostata. Der Arzt tastet mithilfe des Fingers im Enddarm einmal ringsherum ab, wie groß die Prostata ist und wie ihre Beschaffenheit der Oberfläche sich anfühlt. Diese Untersuchung geht schnell und tut nicht weh.

Danach bespricht der Urologe mit Dir die Befunde. Sollte etwas auffällig gewesen sein, kann der Arzt noch weitere Untersuchungen durchführen. Beispielweise eine Ultraschalluntersuchung oder einen Bluttest.

Brustuntersuchung

Die Tastuntersuchung an der Brust wird in der Regel vom Gynökologen durchgeführt. Zunächst besprichst Du in einem Gespräch mit Deinem Arzt, ob die in der letzten Zeit Veränderungen oder Beschwerden aufgefallen sind. Danach wird Dich Dein Arzt darum bitten, Deinen Oberkörper frei zu machen.

Beide Brüste werden nacheinander abgetastet und auf Verhärtungen, tastbare Knoten oder Einziehungen untersucht. Auch die Lymphknoten in der Achselregion werden getastet. Der Gynäkologe wird Dir erzählen, wie Du Deine Brust auch zuhause selbst untersuchen kannst.

Eine Tastuntersuchung beim Gynäkologen solltest Du einmal jährlich ab dem 30. Lebensjahr durchführen lassen. In der Zwischenzeit kannst Du nach der Anleitung in regelmäßigen Abständen selbst nachfühlen. Dein Arzt wird Dir den passenden Zeitraum in Deinem Zyklus empfehlen, denn aufgrund des Drüsengewebes in der Brust ist das an manchen Tagen einfacher oder schwerer. Mammographie-Kreb-ensteht-lautlos-care-for-cancer

Mammographie

Ab dem 50. bis zum 70. Lebensjahr bekommst du als Frau eine Einladung zur Mammographie. Zu der Einladung bekommst Du entsprechendes Infomaterial beigelegt. Dennoch möchten wir Dir hier kurz erzählen was eine Mammographie ist und was dort gemacht wird.

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Für die Untersuchung muss der Oberkörper vollständig entkleidet sein, damit keine Störfaktoren auf dem Bild vorhanden sind. In der Regel wird die Untersuchung im Stehen durchgeführt, sollte dies bei Dir nicht möglich sein, besprichst Du das vor der Untersuchung mit dem Personal. Bei der Untersuchung selbst wird die Brust zwischen zwei Plexiglasscheiben zusammengedrückt. Im Anschluss an die Untersuchung werden die Röntgenbilder von zwei Ärzten beurteilt.

Für die Untersuchung kannst Du circa 15 Minuten einplanen. Manchmal kann es mit der Befundbesprechung jedoch etwas dauern.

Gebärmutterhalskrebs-vorsorge

Durchgeführt wird diese Untersuchung beim Gynäkologen, der die entsprechende Untersuchungsmaterial dafür in seiner Praxis hat. Zunächst besprichst Du mit Deinem Arzt, ob aktuell Beschwerden bestehen oder Dir irgendwelche Veränderungen aufgefallen sind.

Dann wird Dich dein Arzt bitten, den Unterkörper frei zu machen und Dich auf den gynäkologischen Stuhl zu setzen. So kann der Arzt sich das äußere Genital anschauen, und erkennen ob irgendwelche Auffälligkeiten wie Rötungen oder Hautveränderungen vorliegen.

Als nächstes führt der Arzt ein Spekulum in die Vagina ein, um sich den Muttermund anschauen zu können. Mithilfe eines dünnen Stäbchens nimmt der Arzt einen Abstrich der Schleimhaut und des Sekrets – dieses wird auf einen Glasträger aufgetragen und unter dem Mikroskop untersucht. Hier schaut der Arzt ob das Milieu der Vagina in Ordnung ist, oder eine Infektion vorliegt. Der Abstrich der Schleimhaut wird in ein Labor gesendet, um den sogenannten Pap-Test durchzuführen. Dort wird nach Gewebeveränderungen geschaut, also möglichen Krebsvorstufen.

Außerdem tastet der Arzt Muttermund und Vagina ab, ob bei Dir Verhärtungen oder Schmerzen bestehen.

Nach der Untersuchung kannst Du Dich wieder ankleiden und der Arzt bespricht alle Befunde mit Dir.